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Knackpunkt Platzverweis: Für Hildmann glasklar, Niemöller mit Seitenhieb

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Westfalenpokal: Knackpunkt Platzverweis: Für Hildmann glasklar, Niemöller mit Seitenhieb
Foto: firo
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Preußen Münster ist mit einem 4:0-Sieg gegen die SpVgg. Erkenschwick ins Westfalenpokal-Halbfinale eingezogen. Knackpunkt war ein Platzverweis. Das sagen die Trainer.

Halbfinal-Ticket gelöst: Der SC Preußen Münster hat sich im Westfalenpokal mit 4:0 (1:0) gegen die Spielvereinigung Erkenschwick durchgesetzt und ist souverän in die Runde der letzten Vier eingezogen. Ein Platzverweis bei den Gästen kurz vor dem Kabinengang war der Knackpunkt dieser Partie und verhalf dem Favoriten deutlich zum Erfolg. (Zum Spielbericht)

Bis zu diesem Zeitpunkt tat sich der Drittligist gegen mutige „Schwicker“ schwer, konnte kaum gefährliche Torchancen erzwingen und lief immer wieder in brenzlige Konter. „Im Pokal ist das Ziel weiterzukommen und das haben wir geschafft. Wir hatten etwas Schwierigkeiten zum Start, waren ungenau im Passspiel, vielleicht im letzten Drittel nicht konsequent genug und hatten einfache Ballverluste“, resümierte SCP-Trainer Sascha Hildmann. Der Gegner aus Oer-Erkenschwick habe „klug verteidigt“. Worauf es dann ankäme? „Geduldig sein und nicht in Hektik verfallen“, verriet der gebürtige Pfälzer. Und das taten seine Schützlinge.

Bis zum Aufreger der Begegnung: Dzenan Pilica erwischte Münsters Yassine Bouchama in der 43. Spielminute mit dem Fuß im Bereich Brust/Hals. Daraufhin zückte der Schiedsrichter sofort die Rote Karte - Platzverweis gegen Erkenschwick, was für einen Tumult und Wirbel sorgte - sowohl auf dem Feld als auch in den Coachingzonen.

Gäste-Trainer Magnus Niemöller habe die Szene selbst zwar nicht genau gesehen, um sie final beurteilen zu können, spiegelte nach Abpfiff aber wider: „Dzenan ist natürlich am Boden zerstört. Meine Wahrnehmung war, dass der Fuß in der Zweikampfsituation hochging. Wenn er dann getroffen wird ist es natürlich berechtigt. Trotzdem spielen da auch immer Faktoren wie Absicht und Intensität mit rein.“

Wenn du schon auswärts bei Preußen Münster spielst, dann brauchst du Entscheidungen und Glück auf deiner Seite, welches wir nicht hatten.

Magnus Niemöller

Auf der Gegenseite gab es in der Situation keine zwei Meinungen, wie Preußen-Coach Hildmann erklärte: „Für mich war es auf jeden Fall eine Rote Karte. Es war keine Absicht, aber mehr als gefährliches Spiel. Dafür brauchst du keinen VAR. Daraufhin hat das Spiel eine ganz andere Wendung genommen.“ Dieselbe Sicht vertrat auch der Gefoulte: „Das hat er nicht mit Absicht gemacht und sich direkt danach entschuldigt. Passiert, das ist Fußball“, erzählte Bouchama.

Münster nutzte die Verunsicherung in der Hintermannschaft und erzielte den Führungstreffer durch Gerrit Wegkamp (45.). „Der denkbar schlechteste Zeitpunkt“, erkannte Niemöller und führte aus: „Wenn du schon auswärts bei Preußen Münster spielst, dann brauchst du Entscheidungen und Glück auf deiner Seite, welches wir nicht hatten.“

Eine weitere Situation, die zum Diskutieren veranlasste: Vor dem 2:0 durch Daniel Kyerewaa (60.) geriet SCP-Angreifer Andrew Wooten mit seinem Gegenspieler Finn Wortmann aneinander und setzte zum Kopfstoß an. Ob er ihn wirklich traf, ließ sich nur schwer feststellen. Der Unparteiische beließ es bei Gelb. Die Richtigkeit dieser Entscheidung zweifelte Niemöller an: „Der Schiedsrichter sagte, es sei nur ein angedeuteter Kopfstoß gewesen. Da müssen wir mal deutlich sagen, dass das auch Rot ist. Entweder gebe ich gar nichts oder die richtige Farbe."

Niemöller: „Dann hat der Verband sein Traum-Halbfinale"

Zurück zum Sportlichen: Nach dem Seitenwechsel machte sich die Überzahl beim Drittligisten schließlich deutlich bemerkbar. Darius Ghindovean (63.) und Wooten (76.) schraubten das Ergebnis zum 4:0-Endstand in die Höhe. Die nächste Runde ist erreicht. SCP-Trainer Hildmann verriet schon seinen Wunschgegner für das Halbfinale: „Heimspiel gegen Arminia Bielefeld! Volle Hütte, das wäre ein Topspiel.“

In Erkenschwick lässt man, trotz des Ausscheidens, indes nicht die Köpfe hängen. Cheftrainer Niemöller ist brutal stolz auf die Leistung: „Großes Kompliment an meine Mannschaft. Wir haben eine hervorragende erste Halbzeit gespielt und sind nach der Roten Karte standhaft geblieben. Aber Pokalspiele werden eben oft durch Knackpunkte entschieden.“

Einen Seitenhieb konnte sich der 50-Jährige nach dem Trubel um den Austragungsort sowie die Entscheidungen gegen sein Team nicht verkneifen: „Glückwunsch an Münster, wir haben verdient verloren. Jetzt muss nur noch Lippstadt weiterkommen. Dann hat der Verband sein Traum-Halbfinale.“

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